Drei iranische Frauenrechtlerinnen

- Yasaman Aryani , ihre Mutter Monireh Arabshahi und Nasrin Sotoudeh 

drei inhaftierte Frauenrechtlerinnen, die von der Krefelder Amnesty Gruppe betreut werden
Im Jahr 2017 gründete sich eine Gegenbewegung zum obligatorischen Kopftuchzwang im Iran. Frauen trugen am sogenannten White Wednesday als Zeichen des Protestes eine weiße Kopfbedeckung, ganz mutige Frauen haben ihr Kopftuch an einen Stock gebunden und sich damit entweder an einer belebten Straße aufgestellt oder auf einer Brücke…..Damit haben sie ihren Widerstand gegen den Kopftuchzwang zum Ausdruck gebracht. Welches Risiko sie damit eingegangen sind, zeigt das Schicksal von

Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi,

Am 08. März 2019 , dem Weltfrauentag, verteilten die beiden Frauen (Tochter und Mutter) ohne Kopftuch Blumen an weibliche Fahrgäste in einer Teheraner U-Bahn. Diese Aktion ließen sie filmen und teilten das Video im Internet. Sie sprechen darin u.a. die Hoffnung aus, dass iranische Frauen eines Tages die Freiheit haben werden selbst zu entscheiden, was sie tragen möchten.
Am 10. April 2019 wurde Yasaman Aryani festgenommen. Als sich ihre Mutter am nächsten Tag nach dem Verbleib ihrer Tochter erkundigen wollte, wurde sie ebenfalls festgenommen.

In einem unfairen Gerichtsverfahren ohne den Beistand eines Anwalts wurden Monireh Arabshahi und Yasaman Aryani zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die beiden Frauen sind gewaltlose politische Gefangene, die allein deshalb in Haft gehalten werden, weil sie sich gegen das diskriminierende Verschleierungsgesetz im Iran engagieren. Aufgrund weltweiter Proteste wurde in einem Berufungsverfahren die Strafe auf 9 Jahre reduziert

Yasaman Aryani und ihre Mutter sind nicht die einzigen, die wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte verhaftet worden sind. Insgesamt wurden seit Januar 2018 44 Frauen festgenommen.

Die bekannteste und mutigste Gefangene ist die Rechtsanwältin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises Nasrin Sotoudeh, die bis Frühjahr 2018 einige der verhafteten Frauenrechtlerinnen verteidigt hat und die sich immer offen gegen das iranische Verschleierungsgesetz zur Wehr gesetzt hat. Im April 2018 wurde sie deswegen selbst verhaftet und im März 2019 in einem unfairen Gerichtsverfahren zu insgesamt 38 Jahren Haft und 148 Stockhieben verurteilt. Unter anderem wird ihr vorgeworfen „zu Verdorbenheit und Prostitution angestiftet“ zu haben. Nach einem fast 50tägigen Hungerstreik wurde Nasrin Sotoudeh Anfang Oktober 2020 vom Teheraner Evin Gefängnis in das berüchtigte Frauengefängnis Shahr-e-Rey verlegt, wo sie sich wegen der katastrophalen hygienischen Bedingungen mit COVID-19 infizierte.

Nasrin Sotoudeh aus dem Iran

Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi aus dem Iran

Youtube-Video der Krefelder Amnesty-Gruppe und SMOT zu
Nasrin Sotoudeh, Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi aus dem Iran